In der analogen Fotografie hat man Filme in die Kamera eingelegt, welche einen vorgegebenen ISO-Wert hatten. Der Wert legt die Lichtempfindlichkeit fest. Heutzutage wird das in der Kamera digital eingestellt. Je höher der Wert, desto heller wird das Bild, jedoch hat ein erhöhter ISO auch Nachteile. Je höher der Wert, desto höher wird das Bildrauschen bzw. die Rauschempfindlichkeit. Wer ein fertiges Bild mit geringen Rauschen haben möchte, sollte sich einen Grenzwert festlegen. Meine Empfehlung liegt bei etwa ISO 2.000. Das sollt nur eine Orientierung sein. Eine Kamera mit einem MFT-Sensor hat ein höheres Rauschen im Vergleich zu einer Kamera mit Vollformat-Sensor. Der Bildvergleich mit der Erhöhung des ISO-Werts zeigt bereits deutlich, wie sich das Bild verändert. Für dieses Beispiel wurden bereits Blende und Verschlusszeit verwendet, um etwa die gleiche Lichtqualität zu erhalten.
Mit der Einstellung der Blende wird die Blendenöffnung geregelt. Die Möglichkeiten der Blendeneinstellung und das Ergebnis kann sehr vielseitig sein. Wir sprechen in der Regel von einer offenen Blende wie z.B. f2.8 oder von einer geschlossenen Blende wie beispielsweise f32. Werfen wir zunächst einen konkreten Blick auf die technischen Unterschiede. Eine offene Blende bedeutet, es ist ein kleiner Wert erforderlich. Der Vorteil ist, dass mehr Lichteinfall ermöglicht wird. Allerdings verlieren wir Schärfentiefe. Sollten wir ein Porträt von einem Modell abbilden wollen, kann eine offene Blende von Vorteil sein, da viel Unschärfe im Vordergrund- und Hintergrund entsteht. Sollte man statt eines Porträts ein Gruppenfoto machen wollen, bei dem mehrere Personen hintereinander stehen, ist das Schließen der Blende erforderlich. Andernfalls werden immer mehr Personen auf diesem Bild unscharf. Für das Abbilden von mehreren Personen schließen wir die Blende. Das kann die Blende f8, f11, f22 oder höher sein. Je weiter wir die Blende schließen, desto mehr Schärfe erhalten wir. Jedoch verlieren wir auch Licht. Die Möglichkeiten an Blendeneinstellungen sind vom Objektiv abhängig.
Mit der Verschlusszeit wird die Dauer der Belichtung eingestellt. Im Modus "M" sind in der Regel Zeiten zwischen 30 Sekunden und einer 1/8000stel Sekunde möglich. Je nach Kamera kann es zu Abweichungen kommen. Vielmehr geht es hier erstmal um die Funktion. Sollte eine Dauer von 30 Sekunden genutzt werden, ist unbedingt ein Stativ und ein Kabelauslöser erforderlich. Kein Mensch kann 30 Sekunden aus der Hand fotografieren. In diesem Fall sprechen wir von einer Langzeitbelichtung. Langzeitbelichtungen werden gerne genutzt, um Streiflichter von Fahrzeugen im Dunklen einzufangen, oder für Lightpainting. Vielleicht auch, um Wasser in Nebel zu verwandeln. Die lange Belichtungszeit liefert uns das meiste Licht. Bei einer Einstellung von 1/8000 geht uns das Licht eher aus und wir müssen andere Lichtquellen nutzen, um das Bild wieder heller zu bekommen. Mit dieser kurzen Belichtungszeit kann ein Motiv eingefroren werden. Ein fliegender Vogel sieht aus, als würde er in der Luft hängen oder ein Rennwagen auf der Rennstrecke sieht aus, als würde er parken. Die Verschlusszeit bietet uns viele Möglichkeiten ein schönes Bild zu gestalten.
Wir haben in bestimmten Situationen möglicherweise schon erlebt, dass ein einzelnes Bild mehrfach mit anderen Einstellungen aufgenommen wurde. Drei mal, fünf mal oder viel mehr. Nur, weil das Bild zu hell oder zu dunkel war und wir das Motiv mit den optimalen Einstellungen fotografieren wollten. Dabei ist es hilfreich, wenn eine Funktion uns informiert, ob das Bild ausreichend belichtet ist. Diese wertvollen Informationen liefert die Belichtungsskala. Je nach Hersteller und Kameramodell wird diese Skala in +/-2 oder bis zu +/-5 angezeigt. Im Minusbereich ist das Bild unterbelichtet und im Plusbereich ist das Bild überbelichtet. Es empfiehlt sich eine Einstellung von bis zu +/-1 einzustellen. Die Einstellung wird durch die Veränderung von ISO, Blende und Verschluss durchgeführt. Je nach Wunsch kann auch absichtlich der Wert in den Minus- oder Plusbereich gesteuert werden. Ein Beispiel ist das abgestürzte Flugzeug auf Island. Die Ausrichtung zu den Bergen mit düsteren Wolken passte sehr gut zum Motiv. Auf einer Hochzeit wird eher eine leichte Überbelichtung gewählt. Diese Einstellung dient nur der Orientierung der Belichtung. Es gilt trotzdem der Blick auf ISO, Blende und Verschluss. Je nachdem, was das Ergebnis eines Bildern sein soll.
Die drei Funktionen ISO, Blende und Verschluss gehören zusammen und sie sind die Grundelemente der Fotografie. Hiermit gewinnen wir Licht oder Dunkelheit, Schärfe oder Unschärfe. Selbst das Rauschen durch einen höheren ISO kann gewollt sein, wenn der typische Effekt eines Schwarz-Weiß-Bildes mit 50er-Jahre-Look erreicht wird. Diese 3 Funktionen müssen jedoch in Einklang gebracht werden. Es ist davon abhängig, was erreicht werden soll. Fotografieren ist Kunst und das Kunstwerk liegt immer im Auge des Betrachters. Jeder wird ein Motiv möglicherweise anders gestalten. Take your picture!
Die Periodisierung von ISO, Blende und Verschluss
Für das perfekte Foto sind die Einstellungen von ISO, Blende und Verschluss erforderlich. Jedoch stellt sich die Frage, wann stellt man was ein? Grundsätzlich ist es davon abhängig, was genau fotografiert wird. Es ist notwendig eine Funktion in den Fokus zu stellen. Somit ergibt sich eine primäre Einstellung und zwei sekundäre Einstellungen. Im Vorfeld sollte jeder für sich klären, was genau fotografiert wird. Nehmen wir beispielsweise einen fliegenden Vogel. Einen schnellen Eisvogel. Sollte es unser Ziel sein, diesen fotografisch einzufrieren, so ist einen schnelle Verschlusszeit unsere primäre Einstellung. Mit der schnellen Verschlusszeit fehlt uns Licht. Jetzt kommen die sekundären Einstellungen von Blende und ISO in den Vordergrund und wir gleichen das Licht wieder aus. Gleiches gilt beispielsweise für das Aufnehmen von Porträts, Landschaften, Sportveranstaltungen, Hochzeiten und vieles andere. Jedes Motiv benötigt eigene Einstellungen und somit eine primäre Einstellung.
Oft wird die Frage gestellt, welcher Aufnahmemodus der bessere ist. Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da es vom Nutzen abhängig ist. Vielleicht werfen wir erstmal einen Blick auf den Unterschied der beiden Aufnahmemöglichkeiten. Eine RAW-Datei ist ein Rohformat. Ähnlich wie das Negativ in der analogen Fotografie. Diese Bilder mussten entwickelt werden. So verhält es sich auch mit den RAW-Dateien. Um Bilder in diesem Format nutzen zu können, ist ein Bildbearbeitungsprogramm erforderlich. Eine RAW-Datei enthält viele Bild -und Farbinformationen. Die Informationen ermöglichen eine intensivere und tiefere Bearbeitung von Bildern. Eine JPG oder auch JPEG genannt, ist eine komprimierte Datei, welche unmittelbar nach der Aufnahme verwendet werden kann. Die Speicherkarte aus der Kamera ermöglicht es, Bilder auf einem Fernseher anzuschauen, auf ein Tablet zu laden, per Social Media zu teilen oder mit einem Fotodrucker auszudrucken. Das ist ein großer Vorteil. Die Bildbearbeitung hält sich jedoch in Grenzen, da die Qualität eines JPG nicht sehr gut ist. Viele der heutigen Kameras besitzen jedoch die Möglichkeit, beide Formate gleichzeitig aufzunehmen. Somit kann das JPG sofort verwendet werden und die RAW-Datei für eine spätere Nachbearbeitung ist auch vorhanden. Bedenkt jedoch, dass mindestens der doppelte Speicherplatz benötigt wird und die Aufnahme Dauer verlangsamt wird. Entscheidet euch selber für die passende Einstellung.
Wer sich eine neue Kamera kauft, macht sich in der Regel keine Gedanke über die Sensoren in der Kamera. Dabei gibt es hier einige gravierende Unterschiede. Erstmal ist zu erwähnen, dass der Sensor das Bild aufnimmt. Sensoren gibt es in zahlreichen Größen, welche jeweils eine eigene Bezeichnung haben. Beispielsweise Mittelformat, APS-C, MFT u.v.a. Wo genau sind hier die Unterschiede? Der größte Sensor befindet sich in einer Mittelformatkamera. Durch die Größe des Sensors lässt sich ein Bild erstklassig abbilden. Das Rauschverhalten ist zudem sehr gering. Ein großer Sensor benötigt jedoch einen großen Abstand zum Objektiv um das Motiv perfekt abbilden zu können. Das macht die Mittelformatkamera sehr groß. Bekannte und auch kaum bezahlbare Mittelformatkameras gibt es beispielsweise von Hasselblad. Wer mit diesem Format einmal fotografiert hat, wird kaum noch wechseln wollen. Der etwas bekanntere Sensor ist der Vollformat-Sensor. Kameras mit diesem Sensor gewinnen immer mehr an Beliebtheit und befinden sich mittlerweile in einer Preisklasse von knapp 1.000 €. Der APS-C-Sensor gehört zu den meistverkauften Sensoren. Diese sind preislich sehr attraktiv. Bei den meisten Herstellern, wie beispielsweise Sony, Canon, Nikon gibt es eine riesige Auswahl an Objektiven. Das macht diesen Sensor interessant. Wer eine gute und zugleich kleine Kamera sucht, findet sich möglicherweise bei den Kameras mit MFT-Sensor wieder. Eine kleine Kamera mit einem kleinen Sensor ist der perfekte Begleiter auf Reisen. Jedoch sollte zu berücksichtigen sein, wer einen kleineren Sensor in seiner Kamera hat, muss mit einem höheren Rauschverhalten bei steigenden ISO-Werten leben. Ein weiterer Unterschied ist der Crop-Faktor der unterschiedlichen Sensoren.
Für die Gestaltung eines Bildes ist der Weißabgleich notwendig. Bei dem Weißabgleich sprechen wir von der Lichtfarbe, welche in Kelvin gemessen wird. Der kleinste Wert ist Kaltweiß und der höchste Wert ist warmweiß. Kameras arbeiten in der Regel zwischen 2.500 und 10.000 Kelvin. Im Werkszustand verwendet jede Kamera heutzutage den AWB für den automatischen Weißabgleich. Dieser funktioniert in den meisten Fällen sehr gut, so dass eine manuelle Einstellung nicht unbedingt erforderlich ist. Sollte es in bestimmten Situationen vorkommen, dass die Lichtfarbe nicht korrekt dargestellt wird, gibt es drei Möglichkeiten für die Einstellung der optimalen oder gewünschten Lichtfarbe. Die Einfachste ist die Nutzung unterschiedlicher Vorgaben wie Schatten, Sonne, Wolken usw. Eine weitere Variante ist der Einsatz einer Graukarte. Diese wird abfotografiert und in der Einstellung der Kamera als Farbgrundlage vorgegeben. Manche Kameras unterstützen die manuelle Einstellung der Kelvin. Sollte eine manuelle Einstellung nicht gewünscht sein, so kann auch in der Nachbearbeitung am Computer die Farbtemperatur korrigiert werden.
Es gibt zwei unterschiedliche Fotomodis. Der Landscapemode und der Portraitmode. Mit dem Landscapemode werden die Fotos im Querformat fotografiert. In diesem Modus kann man das größtmögliche Panorama einfangen. Natürlich werden auch andere Motive, wie beispielsweise Gruppenbilder, erstellt. Im Portraitmode wird im Hochformat fotografiert und man stellt das Motiv, beziehungsweise das Model, intensiver in den Fokus.
Der Neutral-Dichte-Filter (auch Graufilter genannt) ist künstlich in mehrere Stufen abgedunkelter Filter. Besonders für Landschaftsfotografen und Langzeitbelichtung ein sehr gut geeigneter Filter, da das Bild deutlich abgedunkelt wird und eine längere Belichtungszeit möglich ist.
ND2 = 1 Blendenstufe
ND4 = 2 Blendenstufen
ND8 = 3 Blendenstufen
ND64 = 6 Blendenstufen
ND1000 = 10 Blendenstufen.
Nehmen wir zum Beispiel eine Bridgekamera, welche sich in den meisten Fällen bis Blende 8 schließen lässt. Eine Langzeitbelichtung ist it dieser Blende schlichtweg unmöglich. Es lassen sich
bis zu zwei Filter gleichzeitig verwenden. Bei der Nutzung von Blende von Blende 8 zzgl. ND 64 & ND 1000 erreichen wir eine Blende von 24. Jetzt ist es auch möglich mit einer Bridge-Kamera
eine Langzeitbelichtung am Tag durchzuführen, um beispielsweise einen Wasserfall, Bach o.ä. zu fotografieren. Bei er Verwendung einer Spiegelreflexkamera und Systemkamera kann bereits mit Blende
22-40 (je nach Objektiv) skaliert werden. Kommen die ND-Filter zum Einsatz, kann die Langzeitbelichtung deutlich verlängert werden, um beispielsweise am Tag einen menschengefüllten Platz von
Menschen zu minimieren oder gar zu leeren. Sie werden staunen, welche Ergebnisse plötzlich möglich sind und keine unerwünschten Hindernisse auf den Bildern zu sehen sind. Die Filter gibt es
entweder als als mit Schraubanschluss oder als Stecksystem.
Die heutigen Kameras unterstützen grundsätzlich einen sehr guten Autofokus. Es spricht somit nichts dagegen diesen zu benutzen. In wenigen Ausnahmen bei der Fotografie sollte auf den manuellen Fokus umgestellt werden. Begeisterte Makrofotografen bevorzugen meistens den manuellen Fokus. Mit der Nachtfotografie kann es vorkommen, dass die Kamera keinen Punkt fokussieren kann und die Umstellung auf den manuellen Fokus erforderlich wird. Um das Motiv möglichst präzise aufzunehmen, sollte der Blick durch den Sucher (falls vorhanden) erfolgen. Sollten ältere Objektive aus der analogen Fotografie in der Kombination mit einer digitalen Kamera zum Einsatz kommen, so fehlt der Autofokus und es ist unumgänglich mit dem manuellen Fokus zu arbeiten.
Das passende Objektiv zu finden ist nicht immer einfach, da der Markt mit einer gigantischen Auswahl überschwemmt ist. Gegenüber der Objektivauswahl steht möglicherweise das persönliche Budget. Es gibt preiswerte Objektive und preisintensive Objektive. Es stellt sich zunächst die Frage, welche Motive fotografiert werden. Soll es ein Weitwinkelobjektiv sein oder vielleicht doch Tele. Architektur oder Makrofotografie. Vielleicht auch ein Allround-Objektiv. Eher eine Objektiv unter 1.000 € oder gibt es einen flexibleren Rahmen. Um etwas Klarheit zu schaffen, sollte geklärt werden, was genau fotografiert wird oder für welchen Einsatz das Objektiv eingesetzt wird. Werfen wir zunächst einen Blick auf den Einsatz und welche möglichen Objektive (Vollformat & APS-C) zum Einsatz kommen.
Die angegebenen Objektive / Brennweiten sind nur Beispiele. Abweichungen sind natürlich vom persönlichen Empfinden abhängig. Ein weiterer Unterschied ist Blende. Wer beispielsweise ein 70-200mm-Objektiv mit Blende f4.0 kauft, spart gegenüber dem Objektiv mit der maximalen Blendenöffnung von f2.8 einiges an Geld. Dafür ist die Blende von f2.8 deutlich Lichtstärker. Was liegt im Fokus? Mehr Licht oder Geld sparen. Auch der Kauf eine Objektivs eines Drittherstellers spart einiges an Geld und erhält trotzdem sehr gute Ware.
Dann spielt der Bildstabilisator bei den Objektiven eine deutliche Rolle. Objektive ohne IS (Image Stabilizer), also Bildstabilisator sind günstiger, erfordern für scharfe Bilder aus der Hand eine schnelle Verschlusszeit oder ein Stativ. Besonders bei Teleobjektiven lässt sich dieser Unterschied schnell erkennen. Am falschen Ende zu sparen ist letztendlich Deutlich teurer, da möglicherweise das Objektiv gegen ein besseres getauscht wird.
RGB
RGB ist ein Farbraum, der die Farbwahrnehmung durch das Mischen von drei Grundfarben darstellt. Die digitalen Kameras arbeiten mit RGB. Es kann sich um sRGB oder Adobe RGB handeln. Jede dieser Farben erfolgt mit den Werten 0 bis 255 je Grundfarbe.
sRGB (Standard-RGB) ist mittlerweile weit verbreitet und wird von vielen Monitoren, Webseiten und Druckern verwendet.
AdobeRGB 1998 nutzt einen größeren Farbraum und er wird primär für den kommerziellen Einsatz verwendet. Besonders im RAW-Format bietet Adobe RGB flexible Vorteile. Für die vollständige Benutzung des Adobe RGB wird ein Monitor benötigt, welcher diesen Farbraum ebenfalls unterstützt. Wer Bilder mit diesem Farbraum drucken möchte, benötigt einen optimierten Drucker.
Für die meisten Anwender bietet sich der sRGB an. Bereits vorhandene Technik unterstützt diesen Farbraum perfekt.